Karl Gustav wälzte sich gerade in seinem Bett hin und her und träumte von Abenteuern, als plötzlich der Wecker klingelte. „Zeit zum Aufstehen“, dachte sich Karl Gustav. Er sprang freudig aus seinem Bett und ging in die Küche. Seine Mutter war schon wach und hatte sein Frühstück vorbereitet: „Guten Morgen Karl. Na, hast du gut geschlafen?“, grüßte sie ihn. „Ja, Mama. Und du?“. Sie antwortete: „Ja, Karl, danke. Freust du dich schon auf die Schule? Ich habe dir ein paar Wurstbrote eingepackt und deinen Lieblingssaft – Orange Maracuja. Nun frühstücke erst mal und mache dich für die Schule fertig.“
Karl Gustav freute sich jeden Tag auf das morgendliche Frühstücksritual mit seiner Mutter. Sie plauderten immer ein paar Minuten, er aß leckeres Brot mit gekochtem Schinken und Käse belegt und trank Holunderblütentee. „Mama, heute ist in der Schule ein ganz besondere Tag“, sagte Karl Gustav. „Heute kommt unser Oberbürgermeister und eröffnet die Teddybärenausstellung in unsere Schulaula“, sagte er freudig. „Was, wirklich? Da freust du dich bestimmt schon ganz toll darauf, oder?“ antwortete seine Mutter. Karl aß noch sein letztes Stück Brot und schmatzte: „Ja, Mama, das wird bestimmt super. Wir haben mit unserer Klasse gestern Vormittag schon ein Gedicht gelernt, dass wir bei der Eröffnung vortragen werden.“
Karl räumte rasch seinen Teller in die Spülmaschine, ging Zähne putzen und holte seine Schultasche. „Okay, Mama. Ich muss jetzt los. Wir sehen uns dann heute Nachmittag nach der Schule. Tschüß. Ich hab dich lieb.“, verabschiedete sich Karl Gustav und machte sich auf den Weg zur Schule. „Tschüß, Karl. Bis später“, antwortete seine Mutter.
- Juni 2017, Nordberg, 7.55 Uhr – Michael-Kolm-Schule
Karl Gustav brauchte für den Weg zur Schule nur etwa fünf Minuten. Vor der Schule war jedoch heute irgendwie alles anders. Er sah ganz viele Polizeiautos auf den Parkplatz stehen. „Das sind aber heute sehr viele Polizeiwagen hier. So viel Aufwand für eine Teddybärenausstellung?“, wunderte sich Karl Gustav. „Nun ja, vielleicht ist das ja normal, da ja der Oberbürgermeister Ulrich Malei heute hier sein würde! Und die Teddybären waren auch alle sehr wertvoll!“, schlussfolgerte Karl Gustav. Doch irgendetwas war seltsam. Er sah dieses eine Auto, einen BMW Sportwagen, schwarze Farbe, Sportfelgen und dieses Blaulicht, das er sonst immer nur aus dem Fernsehen kannte. „Alarm für Cobra 11, die Autobahnpolizei“, dachte er sich nur und schmunzelte. Doch die beiden Personen, die aus dem Auto stiegen, sahen überhaupt nicht aus, wie ‚Semir Gerkan‘ und sein Kollege aus dem Fernsehen.
Der Beifahrer, war großgewachsen, dunkles Haar, hatte einen Strohhut auf dem Kopf und eine Sonnenbrille auf der Nase. Und dieses ausgewaschene Hawaihemd, hing aus seiner Hose raus und sah total schmuddelig aus. Die Fahrerin wiederum war das genaue Gegenteil. Irgendwie kleingewachsen, und Kleidung hatte sie an…, „sie sieht aus wie aus einem Hochglanzmagazin entsprungen“, dachte sich Karl Gustav und fragte sich, „wer sind dies zwei seltsam aussehenden Menschen?“, und ging dann weiter Richtung Schulhof.
„Guten Morgen Karl“, krächzte es plötzlich hinter ihm und er erschrak. Asya Sunasun stand plötzlich hinter ihm und stupste ihn an. „Was geht? Wie läuft‘s?“, fragte sie ihn. „Es geht. Es läuft“, antwortete Karl Gustav und schaute in dieses strahlende Gesicht von Asya, seiner besten Freundin an der Schule. „Hast du auch diese seltsamen Polizisten mit dem BMW gesehen?“, fragte Karl Gustav. „Ja, das ist ein Inspektor und seine Assistentin“, antwortete Asya. „Woher weißt du das?“, fragte Karl Gustav erstaunt. „Unser Hausmeister Herr Edelmann hat es mir erzählt“, antwortete Asya. „Heute Nacht wurde in die Schulaula eingebrochen und ein wertvoller Teddybär gestohlen. Deswegen ist jetzt, echt krass ey, die Kriminalpolizei bei uns an der Schule“, sagte Asya.
„Was? Wie? Wo?“, Karl Gustav war plötzlich ganz aufgeregt. „Wie konnte so etwas passieren? Ein echter Einbruch in unserer Schule? Gibt es Zeugen? Gibt es Spuren?“. Karl Gustav musste erst mal seine Gedanken sortieren. „Lass uns erst mal ins Klassenzimmer gehen“, sagte Asya. „Herr Wohlgemut wird sicher schon auf uns warten. Wir haben jetzt erst mal Deutsch Unterricht. Später wird Frau Rektorin Schröder zu uns in die Klasse kommen und uns ein paar Fragen stellen. Ob wir vielleicht gestern etwas gesehen haben und so?“, berichtete Asya. „In Ordnung“, antwortete Karl Gustav, „Laß uns gehen.“
So schlenderten die beiden über den Schulhof zum Klassenzimmer der 3d und waren gespannt, etwas mehr über die Sache zu erfahren.