Szenenwechsel
Karl Gustav und Asya saßen während der ganzen Befragung am gekippten Fenster beim Rektorat und haben gelauscht. Langsam schleichen Sie sich wieder weg und gehen schnell über den Schulhof Richtung Schulaula.
KARL GUSTAV: Komm schnell Asya. Wir schauen uns auch mal in der Schulaula um. Vielleicht finden wir auch noch ein paar Hinweise?
ASYA SUNASUN: Aber Karl, das dürfen wir doch nicht. Wenn wir erwischt werden gibt es ganz sicher Ärger mit Frau Schröder.
KARL GUSTAV: Du musst dir keine Sorgen machen Asya. Wir werden schon nicht erwischt. Aber ich will unbedingt wissen, wie der Tatort aussieht. Wenn wir erwischt werden, sagen wir einfach, dass wir eigentlich nur spielen wollen.
ASYA SUNASUN: Ja, ja Karl… Das glauben Sie uns bestimmt…?
Karl Gustav und Asya betreten die Schulaula und sehen sich um, ob sie Hinweise entdecken.
KARL GUSTAV: Siehst du Asya, das war doch ganz einfach. Schon sind wir drinnen. Ich frage mich nur, warum die Türen immer noch alle offen stehen? Eigentlich sollte doch noch alles verschlossen sein, damit der Tatort nicht weiter verändert werden kann.
ASYA SUNASUN: Wow, Karl. Sieh dir die Glasvitrine an. Die ist so sauber und glänzt total.
KARL GUSTAV: Ja, du hast recht. Herr Edelmann sagte ja, dass sie seehr schmutzig war und er sie deshalb sauber gemacht hat. Aber weißt du, was komisch ist? Sie ist verschlossen.
ASYA SUNASUN: Ja. Und was heißt das nun?
KARL GUSTAV: Na ja. Sie ist verschlossen. Das heißt, der Täter hat die Vitrine offensichtlich mit einem Schlüssel geöffnet, den Teddy raus genommen, die Vitrine wieder verschlossen und dann hat er sich die Mühe gemacht, die Vitrine schmutzig zu machen. Warum erst so einfach und dann so kompliziert?
ASYA SUNASUN: Vielleicht wollte der Täter seine Spuren verwischen? Aber anstatt die Vitrine wie ein normaler Mensch sauber zu machen, hat er seine Fingerabdrücke mit Tomatensoße entfernt. Ha, Ha, Ha, ist das lustig. Wahrscheinlich hatte er sein Pausenbrot dabei oder sein Abendessen?
KARL GUSTAV: Dort, schau mal. Siehst du im Mülleimer die Verpackung vom Pizzalieferdienst? Seltsam, der Täter stiehlt den Teddy, und bestellt sich anschließend was zum Essen oder was? Und mit der Tomatensoße, die vom Essen übrig war macht der dann die Vitrine schmutzig.
ASYA SUNASUN: Ja, tatsächlich. Ich sehe die Verpackung und jetzt weiß ich auch, wo der Inspektor und seine Assistentin jetzt hingehen. Restaurant ‚Biagoni‘ steht da drauf. Ist das italienisch? Der Inspektor hat ja gesagt, dass sie jetzt italienisch essen gehen.
Plötzlich hören Sie ein Geräusch und erschrecken. Hinter dem Vorhang bewegt sich was. Karl und Asya erstarren vor Schreck.
SARAH MEIER: Grrrhhh, Huuhhh, Haahhh. Hi, Hi, Hi. Na ihr zwei Zwerge. Habt ihr Angst? Was macht ihr hier? Das ist kein Ort für kleine Kinder. Oder wolltet ihr den Teddybären suchen?
ASYA SUNASUN: Ach du bist’s Sarah. Du doofe Ziege hast uns ganz schön erschreckt. Was machst du denn hier?
KARL GUSTAV: Ja, was machst du hier? Lass uns in Ruhe oder ich sage Frau Blinkstein, dass du uns wieder mal geärgert hast.
SARAH MEIER: Ha, Ha, Ha. Ganz schön frech ihr zwei kleinen Zwerge. Aber ich habe doch überhaupt nichts gemacht. Ich spiele nur verstecken.
Plötzlich hören sie alle drei noch ein Geräusch. Es rumpelt hinter der Tür vom Osteingang.
ALEX ANDREJ BUKOWSKY: Hallo Sarah? Was ist denn nun? Suchst du mich nun oder nicht? Was machen die zwei Kinder hier? Wollt ihr mitspielen? Worin liegt der Sinn des Lebens? Fragen, Fragen, immer nur Fragen.
SARAH MEIER: Hey, Alex. Ich habe doch gesagt, du suchst mich und nicht ich dich.
ALEX ANDREJ BUKOWSKY: Ja, wer suchet, der findet! Man weiß aber nie, wer ist die Katze und wer ist die Maus? Weil eigentlich habe ich dich ja gefunden, indem ich einfach nur gewartet habe, dass du raus kommst. Ist das die Vitrine, aus der der goldene Teddybär gestohlen wurde?
KARL GUSTAV: Ja, das ist die Vitrine.
ASYA SUNASUN: Ja, und wie ihr seht, ist die Vitrine leer. Und seehr sauber.
SARAH MEIER: Katze oder Maus? Oder vielleicht doch lieber ein Teddybär? HiiiHiii, Huhhh, Ha Ha.
KARL GUSTAV: Ach Sarah, hör auf so herum zu albern. Was haltet ihr davon, wenn wir zu fünft verstecken spielen?
ASYA SUNASUN: Zu fünft? Aber wir sind doch nur vier???
ALEX ANDREJ BUKOWSKY: Ein interessantes Rätsel der Mathematik! Sehr interessant! Faszinierend! Manchmal ist die Summe mehr als die einzelnen Teile.
SARAH MEIER: Könnt ihr beiden mal aufhören in Rätseln zu sprechen. Wieso fünf?
KARL GUSTAV: Naja, wir sind jetzt vier Kinder und suchen das Versteck des Teddybärs. Weil acht Augen sehen bekanntlich mehr als nur vier.
ASYA SUNASUN: Ach so… Jetzt verstehe ich.
SARAH MEIER: Jetzt sind wir schon acht? Ha Ha, Hi, Hi.
ALEX ANDREJ BUKOWSKY: Das ist eine sehr einfache Multiplikation. Faszinierend. Wir sind derer vier und haben jeweils zwei Augen – So kommt acht heraus und die Idee könnte taugen. Ich hätte echt Lust darauf den Bären auch zu suchen. Aber wo fangen wir an?
Plötzlich erschrecken sie schon wieder, als durch die Tür Frau Blinkstein den Raum betritt.
FORTSETZUNG FOLGT…